Während man beim Gehalt auf den Ermessensspielraum des Arbeitgebers angewiesen ist und hart verhandeln muss, steigen die Mieten von alleine. Die sogenannte Wertsicherungsklausel lässt die Miete automatisch mit der Inflation steigen. Dies entspricht in diesem Jahr einer Steigerung von fast sechs Prozent.

Dritte Erhöhung des Jahres

Bei den Kategoriemieten beispielsweise gibt es die dritte Erhöhung in diesem Jahr zum 1. Dezember. Besonders hart trifft dies Geringverdiener, die zudem unter steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen stark zu kämpfen haben. Und nächstes Jahr könnte es noch schlimmer werden: Wie Ökonom Alexander Huber vom Momentum Institute in „Vienna Today“ erklärt, werden die Richtmieten „im nächsten Jahr wieder um 8,5 Prozent steigen“. Betroffen sind auch Wohnungsmietverträge, die diese Klausel enthalten. „Man könnte jetzt juristisch einschreiten und sagen: Wir führen als Bundesland eine Mietpreisbremse ein. Die Mieten dürfen nur um einen bestimmten Betrag steigen, oder Mieterhöhungen werden generell für einen bestimmten Zeitraum ausgesetzt“, so Huber sagte. Einige Länder haben dies bereits getan.

Graz gab auf, Wien nicht

In Schottland beispielsweise wurden die Mieten vollständig eingefroren, bis die Inflation wieder unter Kontrolle gebracht wurde. In Ländern wie Spanien wurden die Erhöhungen laut „ORF2“ auf zwei Prozent begrenzt, in Frankreich sind es mindestens 3,5 Prozent. Damit werden laut Huber vor allem einkommensschwache Haushalte entlastet. In Österreich verzichtete die Stadt Graz auf Mieterhöhungen, während Wien und Linz die Erhöhungen mit dem Mietgesetz begründeten. Experten würden dem widersprechen, weder das Gesetz noch das Justizministerium würden es vorsehen. Nav-Account leo Zeit06.11.2022, 20:42| Bsp.: 06.11.2022, 20:52