TranslateLocally ist eine neue Desktop-App und Browsererweiterung für Firefox, die lokale Übersetzungen ermöglicht.  Wie die Firefox-Übersetzung ist das Open-Source-Projekt vom Bergamot-Projekt abgeleitet. 
Die EU finanziert mehrere Projekte, die darauf abzielen, die Datenerfassung durch Nicht-EU-Unternehmen – insbesondere Google, Microsoft und Facebook – einzuschränken, indem EU-Nutzern Alternativen geboten werden.  Eines dieser geförderten Projekte ist das Bergamot-Projekt, an dem auch Mozilla und vier EU-Universitäten aus Schottland, Estland, England und Tschechien beteiligt waren.  Ziel war es, eine vollständig lokalisierte maschinelle Übersetzung anzubieten.  Das Ergebnis war im vergangenen Jahr die Firefox-Erweiterung Bergamot Translations, die wiederum auf Firefox Translations basierte.  Komplexes Thema mit vielen Abhängigkeiten, Ende der Geschichte: Die EU-Förderung endete im Juni dieses Jahres und die einzelnen Komponenten des Projekts sind in die eigenständige Entwicklung übergegangen. 
Während Mozilla folgerichtig die Weiterentwicklung der Firefox Translations-Erweiterung übernommen hat, ist der eigentliche Kern des Bergamot-Projekts in TranslateLocally aufgegangen und liegt in der Verantwortung von Mitgliedern der University of Edinburgh.  TranslateLocally ist derzeit als Browsererweiterung für Firefox sowie als elektronikbasierte Desktop-Anwendung für Windows, macOS und Linux verfügbar.  Durch die Abkopplung von Mozilla könnte der Dienst auch für andere Browser verfügbar werden, derzeit sieht es aber recht dürftig aus und es gibt nur eine experimentelle Erweiterung für Chromium, die jedoch mit Erscheinen einer ersten finalen Version einen Großteil abdeckt Anzahl Browser – Immerhin soll die Erweiterung dann in Chrome, Googles Microsoft Edge, sowie Vivaldi und Opera laufen können. 
Die zugegebenermaßen nützlichste Desktop-Anwendung ermöglicht die Übersetzung einzelner Wörter oder ganzer Sätze und Texte, während die Firefox-Erweiterung auch ganze Webseiten übersetzen kann.  Der Dienst funktioniert sehr schnell nach dem Herunterladen der Pakete bei der ersten Auswahl von Sprachmodellen.  Neben Deutsch↔Englisch und Englisch↔Deutsch werden auch andere Sprachpaare angeboten, da Englisch aber nicht als Zielsprache aufgenommen werden soll, stößt TranslateLocally derzeit noch an seine Grenzen.  Doch der Status quo ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, denn um weitere hochwertige Sprachmodelle bereitzustellen, gibt es ein neues Projekt, High Performance Language Technologies, das von der EU bis Ende August mit vier Millionen Euro gefördert wird.  2025. Und sowohl TranslateLocally als auch Firefox Translations und möglicherweise andere Dienste sollten von diesen Ergebnissen profitieren. 
Ich bewerte die Qualität von Übersetzungen nicht gerne, aber nach einem kurzen Vergleich durch einen Muttersprachler sind sie sehr solide, obwohl DeepL wahrscheinlich bessere Übersetzungen im Ambient-Detail bietet.  Sie haben aber den Vorteil, dass die Übersetzung nur lokal stattfindet und die Texte nie das Gerät verlassen.  So sicher die Datenschutzbestimmungen dieser Dienste auch sein mögen, gegen eine rein clientbasierte Lösung ist nicht viel auszurichten.  Dies gilt insbesondere, wenn man den Einsatz in Unternehmen betrachtet: Hier kommt zur Unannehmlichkeit der IT-Mitarbeiter DeepL zum Einsatz und leider noch häufiger Google Translate, was meiner Erfahrung nach nicht schriftlich freigegeben, aber mangels Alternativen geduldet wird.  Vielleicht bringt das Open-Source-Projekt rund um TranslateLocally ein Umdenken.  Ggf. nachschauen. 

TranslateLocally für Windows, Mac und Linux GitHub-Quelle über Sören Hentzschel