11.07.2022 20:54 Uhr

Mit dem Amtsantritt von CDU-Chef Merz endete Ziemiaks Zeit als Generalsekretär der Bundespartei. Bis dahin war der 37-Jährige an prominenter Stelle an der Neuordnung der Partei nach Angela Merkel beteiligt. Jetzt holt ihn Ministerpräsident Wüst nach Nordrhein-Westfalen. Paul Ziemiak wird neuer Generalsekretär der CDU in Nordrhein-Westfalen. Bei einer Sitzung in Düsseldorf unterstützte der Staatsrat einen entsprechenden Vorschlag von Staatspräsident und Ministerpräsident Hendrik Wüst. Der ehemalige Generalsekretär der Bundes-CDU soll seine neue Aufgabe als Generalsekretär daher ab sofort interimistisch antreten. Die offizielle Ernennung bedarf allerdings noch eines Parteitagsbeschlusses. Das wird erst nächstes Jahr passieren. Ziemiak, 37, war von 2014 bis 2019 Bundesvorsitzender der Jungen Union. Seit 2017 ist er Bundestagsabgeordneter. Zwei Studienversuche scheiterten. 2018, nach ihrer Wahl auf dem Parteitag in Hamburg, nominierte ihn die damalige Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer zum neuen Generalsekretär. Der Schritt wurde als Versuch der neuen Präsidenten gewertet, die Lager ihrer unterlegenen Rivalen Friedrich Merz und Jens Spahn, deren Unterstützer und Sympathisanten Ziemiak waren, zu integrieren. Diese Position behielt er auch unter dem nächsten Parteivorsitzenden Armin Lasset. Der Merz-Nachfolger wiederum nominierte daraufhin Mario Czaja für das Amt, das er im Januar 2022 antrat.

Organisator und Digitalisierung

Ziemiak baut sich einen Ruf als Krisenmanager auf. Dann versuchte die CDU, sich nach dem Abgang der langjährigen Bundeskanzlerin Angela Merkel neu zu organisieren. In diese Zeit fiel unter anderem der Wahlskandal in Thüringen, als die CDU gemeinsam mit AfD und FDP den liberalen Thomas L. Kemmerich zum Ministerpräsidenten wählte, was auch zum Rücktritt der AKK führte. Zudem führte Ziemiak die Partei organisatorisch durch weite Teile der Corona-Pandemie und baute die digitale Teilhabe der Mitglieder aus. Besondere Anerkennung erlangte Ziemiak für die Organisation des ersten rein digitalen Parteitags der CDU im Januar 2021. Die Entwicklung eines neuen Kernprogramms wurde in seiner Amtszeit nicht abgeschlossen. In Nordrhein-Westfalen tritt er nun die Nachfolge von Josef Hovenjürgen an, der nach seiner Ernennung zum Parlamentarischen Staatssekretär im Juni zurückgetreten war.