08.11.2022 00:19 Uhr

Der Sohn des RAF-Opfers Siegfried Buback wirft der “letzten Generation” der Klimaschützer ideologisch getriebene Eingriffe in die Rechte anderer vor und sieht in der Gewaltanwendung eine Parallele zu terroristischen Taten. “Das hat uns nur Pech gebracht.” Der Sohn des von der Roten-Armee-Fraktion getöteten Bundesanwalts Siegfried Buback, Michael Buback, hält die Parallelen zwischen der RAF und den Klimaschützern der “letzten Generation” nicht für ganz unbegründet. „Ich verstehe, dass sich junge Menschen große Sorgen machen“, sagte er dem Verlagsnetzwerk Deutschland (RND). „Aber ich warne davor, mit radikalen Maßnahmen und Gewalt Ziele erreichen zu wollen. Das hat uns nur Pech gebracht.“ “Er hat die Aktivitäten irgendeiner Gruppierung ungern mit der RAF verglichen, weil sie besonders grausam und schlimm waren”, fügte der 77-Jährige hinzu. “Aber ich sehe ideologisch begründete massive Eingriffe in die Rechte anderer.” Rechtsanwalt Butch Peters, Autor mehrerer Bücher zur Geschichte der RAF, sagte dem RND angesichts ähnlicher Warnungen aus der Politik: „Die RAF ist in diesem Zusammenhang sehr ambitioniert.“ Denn er töte absichtlich Menschen, “mit der Idee, dass dadurch vielleicht das politische System in der Bundesrepublik verändert wird – während die, über die wir sprechen, Teile des Straßenverkehrs in unseren Großstädten zusammenbrechen lassen, mit der Idee, damit Klima zu erreichen Ziele ». Allerdings sieht Peters “eine ganz deutliche Parallele in der Fehleinschätzung unseres politischen Systems”. Schließlich kann in der repräsentativen Demokratie jeder wählen und gewählt werden. “Wer glaubt, darauf verzichten zu können und Gewalt einsetzt, um seine Ziele zu erreichen, verlässt den demokratischen Konsens.” Eine Radikalisierung sei demnach “nicht auszuschließen”.

Klimaaktivisten kündigen Ausbau an

Carla Rochel, Klimaaktivistin der „letzten Generation“, kündigte in der Sendung „Stern TV“ von RTL eine Ausweitung radikaler Aktionen an: „Wir werden unseren Protest in alle Gebiete tragen, die von der Klimakatastrophe betroffen sein werden.“  Auch ein Verbot an deutschen Flughäfen schloss der 20-Jährige nicht aus.  In den Niederlanden haben Hunderte Aktivisten am Samstag mehrere Privatjets am Start am Amsterdamer Flughafen Schiphol gehindert.

Nachdem Aktivisten der “letzten Generation” 30 Tage in München in Sicherungsverwahrung waren, will sich die Gruppe nun stärker auf die bayerische Landeshauptstadt konzentrieren. „Es sind gerade viele Leute auf dem Weg nach München“, bestätigte Rochel gegenüber Stern TV.