Wien. Wie viel braucht es, um den österreichischen Fußball aufzurütteln, also offene Fragen, einen Rechtsstreit und einen ÖFB-Vorstand hinter sich zu lassen, der gegen die Interpretation der Gesamtlage erscheint? Sechs E-Mails und eine WhatsApp-Nachricht. Sie wurden von ÖFB-Präsident Gerhard Milletich an Sponsoren und Partner des Vereins verschickt, um Anzeigen für das im Bohmann Verlag erscheinende Magazin „Schau“ zu werben. Als dies im Oktober bekannt wurde, vermuteten einige sofort einen Compliance-Verstoß. Milletich, 66 und ab 2021 an der Macht, hat sich gegen alle Vorwürfe energisch gewehrt. Er ist Verleger – und beschäftigt sich seit Jahren mit Rezipienten. Bei einem ÖFB-Treffen am vergangenen Freitag in Wien legte er Dokumente vor, um “Transparenz” zu schaffen. Um diese Anfrage zu dokumentieren, wurde auch „Die Presse“ Zugang gewährt.