In sensiblen Bereichen wie Pflege oder Kindergärten werde der Betrieb aber weitergehen und Kunden und Patienten nichts spüren, versicherte die GDS.

Kein Nachmittagsunterricht in Ganztagsschulen

Laut der Gewerkschaft GPA sind in Wien rund 35.000 Menschen in der Sozialwirtschaft bei privaten Trägern beschäftigt. Rund 2.000 Freizeitpädagogen sind bei der „Bildung im Zentrum“, dem städtischen Betrieb für die Nachmittagsbetreuung an öffentlichen Schulen, beschäftigt. Nicht alle, aber viele, so heißt es, werden ihre Geschäftstreffen heute an öffentlichen Orten abhalten. Um 14.30 Uhr findet ein Protestmarsch vom Christian-Broda-Platz (Wien-Mariahilf) zum Ballhausplatz mit dem Titel „Soziale Arbeit ist mehr wert“ statt, wo für 16.00 Uhr die Abschlusskundgebung geplant ist. In offenen Ganztagsschulen findet daher keine Nachmittagsbetreuung statt. In Verbund-Ganztagsschulen, in denen sich Unterricht, Lernen und Freizeit in der Regel abwechseln, werden Bildungsabschnitte zusammengelegt und der Unterricht endet um 14 Uhr.

Verhandlungsrunde ohne Ergebnis

Die dritte Verhandlungsrunde zum Tarifvertrag zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern in der Sozialwirtschaft ist Mitte Oktober ergebnislos gescheitert. Die Arbeiter hatten eine Gehaltserhöhung plus 15 Prozent gefordert, der Arbeitgeber bot 7,5 Prozent. Auch die Arbeitnehmerseite fordert eine Arbeitszeitverkürzung bei voller Bezahlung, Dienstaltersgutschrift und eine Erhöhung der Kilometerpauschale. Am 16. November werden die Tarifverhandlungen in der Sozialwirtschaft fortgesetzt.

Druck auch aus dem privaten Gesundheitssektor

In den kirchlichen Krankenanstalten (mit rund 10.000 Beschäftigten in ganz Österreich) fanden auf Druck der Gewerkschaften frühzeitig Sonderverhandlungen für die KV statt. Die Gewerkschaftsschraube verlangt 500 Euro brutto im Monat oder 2.000 Euro Mindestlohn. Unterstrichen wird diese Forderung mit einer bis 10. November andauernden Untersuchung gewerkschaftlicher Maßnahmen in Wiener Leitbetrieben, Betriebsversammlungen und dem Antrag auf Genehmigung eines Vorkaufsstreiks. Im Spice Hospital fand die Umfrage am Freitag statt und laut Gewerkschaftsangaben war die Streikbereitschaft groß. In den ersten Stunden stimmten laut vida 95 Prozent der anwesenden Belegschaft bei einer Betriebsversammlung dafür. Die Verhandlungen mit den Arbeitgebern werden hier am 11. November fortgesetzt.