Nachdem in den vergangenen Tagen mehrere Fälle in Oberösterreich bekannt geworden sind, in denen noch immer strafrechtlich verfolgte Kinder schockierende Verbrechen begangen haben, werden die Ursachen heiß diskutiert. Ein Kinderpsychologe sieht die Hauptgründe im Jugendalter.
08.11.2022 06.06
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Warum werden junge Menschen, von denen einige fast Kinder sind, gewalttätig? Diese Frage wird in Oberösterreich erneut diskutiert, nachdem am Wochenende in Pettenbach (Bezirk Kirchdorf) ein 72-jähriger Taxifahrer von einem 13-Jährigen aus seinem Fahrzeug geschleudert wurde und die Jugendlichen mit dem Auto davonrasten. Weiterlesen Ein 13-Jähriger hat ein Taxi ausgeraubt ORF So sah das gestohlene Taxi aus, als es von der Polizei gefunden wurde. Ein weiterer Fall gewalttätiger Jugendlicher nach den Unruhen in der Halloween-Nacht und der Fall zweier dreizehnjähriger Jungen, die in Leeds gemeinsam zwei brutale Raubüberfälle begangen haben.
Psychologe: Langeweile und sozialer Druck als Auslöser
Langeweile spiele oft eine große Rolle, sagt Kinder- und Jugendpsychologin Isabella Baumgartner aus Linz: „Daran denken sie im Moment nicht. Ich erlebe hier oft in der Praxis, dass Kinder in diesem Alter sehr hormonell gesteuert sind. Da ist plötzlich Wut, Aggression, Motivation dazu, kombiniert mit Druck von Kollegen, Freunden, die da sind, sozialem Druck und es geht los – ohne nachzudenken!“
Heranwachsende Gehirne denken nicht langfristig
Angesichts des Taxiraubs forderte der Abgeordnete Michael Gruber (FPÖ) erneut eine Strafverkürzung auf zwölf Jahre. Laut Jugendpsychologe Baumgartner würde diese Maßnahme jedoch nicht viel ändern, da die Gehirnentwicklung heranwachsender Individuen es ihnen nicht erlaubt, über langfristige Folgen und Folgen nachzudenken oder sich Sorgen zu machen. Baumgartner: „Das heißt, selbst wenn ich mit zwölf Jahren strafrechtlich verantwortlich wäre, wüsste ich die Situation, die Konsequenzen jetzt nicht.“