Selenskyj berichtete von Erfolgen beim Zurückdrängen russischer Truppen in besetzten Gebieten in der Süd- und Ostukraine. Ihm zufolge sterben jeden Tag Hunderte von Russen, besonders in der Region Donezk. Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen bestreitet derart hohe Verluste in den eigenen Reihen. Die Angaben beider Seiten lassen sich kaum unabhängig überprüfen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobte angesichts gewalttätiger russischer Angriffe auf sein Land die internationale Hilfsbereitschaft. „Die aktuelle Eskalation des Terrors durch russische Raketen und Drohnen hat nur dazu geführt, dass die Welt (…) mit neuer Hilfe für die Ukraine reagiert“, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Dienstagabend.

Die Ukraine erhält weitere westliche Flugabwehrsysteme

Zuvor hatte Verteidigungsminister Oleksiy Resnikov angekündigt, dass die Ukraine zusätzliche Flugabwehrsysteme aus dem Westen erhalten habe, um einen besseren Schutz vor russischen Raketen und Drohnen zu bieten. “Schau mal wer da ist!” Er schrieb über den Kurznachrichtendienst Twitter Fotos, die bodengestützte Nasams und Flugabwehrsysteme vom Typ Aspide aus den USA und Italien zeigen sollen. “Wir werden es weiterhin benutzen, um feindliche Ziele abzuschießen, die uns angreifen”, versprach Reznikov. Der Minister dankte Norwegen, Spanien und den USA für die Lieferung. In jüngerer Zeit haben russische Raketen- und Drohnenangriffe erhebliche Teile der ukrainischen Strom- und Wasserinfrastruktur zerstört. Seitdem haben viele Millionen Ukrainer nur wenige Stunden am Tag Strom. Deutschland hat in diesem Zusammenhang bereits im Oktober das Luftverteidigungssystem Iris-T ausgeliefert. Wird geladen… Einfügung

Der ukrainische Staat übernimmt fünf große Kriegsunternehmen

Um den Krieg gegen die russischen Invasoren weiter zu unterstützen, stellte die Ukraine außerdem fünf große Großunternehmen unter die direkte Kontrolle des Verteidigungsministeriums. Unter den Betroffenen seien der halbstaatliche Ölproduzent Ukrnafta und die Ölraffinerie Ukrtatnafta, erklärte Ministerpräsident Denys Schmyhal. Auch der Transformatorenhersteller ZTR, der Lkw-Hersteller Kraz und der Flugzeugmotorenhersteller Motor Sich werden enteignet. Unternehmen werden künftig rund um die Uhr für den Verteidigungsbedarf des Staates arbeiten.

Nordkorea bestreitet Waffenlieferungen

Nordkorea hat Behauptungen der US-Regierung zurückgewiesen, der international isolierte Staat beliefere Russland heimlich mit Munition. Das Verteidigungsministerium in Pjöngjang wirft den USA „feindliche Bemühungen“ vor, Nordkoreas Ruf zu schädigen. „Wir machen noch einmal deutlich, dass wir nie einen ‚Waffenhandel‘ mit Russland hatten“, sagte der stellvertretende Außenminister des Ministeriums laut staatlichen Medien am Dienstag. Es ist auch nicht absehbar, dass so etwas in Zukunft passieren wird.

Was wird am Dienstag wichtig sein?

Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson wird am Dienstag in Ankara mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan im Streit um die Norderweiterung der Nato zusammentreffen. Die Türkei hat sich bisher geweigert, Schweden und Finnland den Weg in die NATO zu ebnen, indem sie die sogenannten Beitrittsprotokolle ratifiziert. Das Land begründet dies mit der angeblichen schwedischen und finnischen Unterstützung der syrischen Kurdenmiliz YPK. Von den 30 NATO-Mitgliedstaaten haben 28 bereits die Beitrittsanträge von Schweden und Finnland ratifiziert, nur die Türkei und Ungarn fehlen noch.