Schrecklicher Unfall an Heiligabend 2021: In Fiesch VS wurden eine Rentnerin und ihre Enkelin von einem Pistenfahrzeug erfasst. Es geschah umgekehrt: Am 24. Dezember 2021 erfasste ein Pistenfahrzeug in Fiesch-Kühboden VS kurz vor 17 Uhr eine Grossmutter (†73), die mit ihrer damals zweijährigen Enkelin unterwegs war. Die Luzernerin wurde bei dem Unfall so schwer verletzt, dass sie noch an der Unfallstelle starb. Das Mädchen wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Inselspital in Bern gebracht. Am Steuer des Pistenfahrzeugs saß damals ein 22-jähriger Mann. Vor der Tragödie habe er Marihuana geraucht, wie der Strafbefehl der Staatsanwaltschaft Oberwallis nun zeige, berichtet Walliser Bote. Ein Blut- und Urintest ergab, dass der Schneefahrer Gras geraucht hatte. Der THC-Gehalt stieg deutlich an. Er hätte auf keinen Fall Auto fahren können. Allerdings habe er unmittelbar vor dem Unfall nicht geraucht, sondern zwei Tage zuvor, erklärte er den Ermittlern. Außerdem würde er höchstens dreimal pro Saison Hanf verwenden. Warum der Preis immer noch so hoch war, erklärte er nicht. Außerdem telefonierte er beim Rückwärtsfahren mit einem Kollegen, der ein Headset benutzte.
Sie konnte Grossi und ihre Enkelin sehen
Der tyrannische Fahrer wurde unter anderem wegen Totschlags, gefährlicher Körperverletzung und Fahrens mit Behinderung verurteilt. Neben einer bedingten Busse muss er auch eine Busse von 900 Franken bezahlen. Hinzu kommen die Verfahrenskosten, die 8050 Franken betragen. Da der Schlägerfahrer nichts gegen die Strafe unternommen hat, ist das Urteil rechtskräftig. Laut Staatsanwaltschaft befanden sich Grossi und ihre Enkelin im toten Winkel, als das Pistenfahrzeug zurücksetzte. Allerdings konnte er die beiden Personen auf der Rückfahrkamera sehen. Dem damals 22-Jährigen wäre auch aufgefallen, dass das Heck wieder auf und ab ging. Aber er dachte sich nichts dabei, denn das passiert oft, wenn er über einen Schneehaufen fährt. Erst als er abstieg und hinter dem Pistenfahrzeug stand, sah er, was er getan hatte. Für die alte Frau kam jede Hilfe zu spät. Das Mädchen konnte gerettet werden. Laut Staatsanwaltschaft wird er sich von den schweren Verletzungen erholen.
Massive Kritik nach dem tragischen Unfall
Die Staatsanwaltschaft weiss, dass der Schneemobilfahrer «die beiden Personen nicht gefährden, verletzen oder gar töten wollte», heisst es im Urteil «Walliser Boten». Aufgrund des Konsums von Cannabis und Telefonaten fuhr er das Fahrzeug jedoch nicht mit äußerster Vorsicht. Er war abgelenkt und konnte beim Rückwärtsfahren einen Kollegen um Hilfe bitten. Schließlich verlor eine Frau ihr Leben und eine junge Dame wurde schwer verletzt. Dafür wurde der Fahrer des Pistenfahrzeugs nun verurteilt. Die IG Fiescheralp wurde nach dem tragischen Unfall vielfach kritisiert. Der Vorsitzende Peter Koch schrieb in einer Erklärung, er habe mehrfach vor der Gefahr gewarnt, sei aber bei den Behörden „auf taube Ohren gestoßen“. Das Problem ist, dass man gezwungen ist, den Platz vor dem Fahrzeugdepot zu überqueren, wenn man mit der Güsel fliegen will. Fiescher-Gemeindepräsident Bruno Margelisch (56) verteidigte sich gegen die Vorwürfe. «Früher ging es der IG vor allem um die Entfernung der Ferienchalets zur Entsorgungsstelle und um das Thema Schneefreiheit», sagt er gegenüber «Blick». Sicherheitsbedenken würden nur eine marginale Rolle spielen. (lecker) Mehr zum tragischen Unfall