Gewessler und Totschnig stellten einen Aktionsplan für die Bioökonomie vor. ©Foto von Michal Cizek / AFP (Dateibild)
Um einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen zu erreichen, haben Klimaminister Gewessler und Landwirtschaftsminister Totschnig am Dienstag einen Aktionsplan zur Bioökonomie vorgestellt.
Bei der Vorstellung des finalen Bioökonomie-Aktionsplans am Dienstag in Wien stellten Klimaministerin Leonore Gewessler (Grüne) und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) mehrere „Leuchtturmprojekte“ vor. Insgesamt umfasst der Plan zur Umsetzung der Bioökonomiestrategie mehr als 100 konkrete Maßnahmen.
Die Bioökonomie verbindet den verantwortungsvollen Umgang mit Ressourcen mit erfolgreichem Management
Angesichts der Klimakrise adressiert die Bioökonomie eine der zentralen Zukunftsfragen: Wie kann die Gesellschaft nachhaltig und verantwortungsvoll mit natürlichen Ressourcen umgehen und gleichzeitig erfolgreich funktionieren? Langfristiges Ziel dieses Wirtschaftskonzeptes ist es, den Verbrauch fossiler Materialien und Energie zu reduzieren und gleichzeitig durch nachwachsende Rohstoffe zu ersetzen.
Der Bioökonomie-Aktionsplan ist für eine klimafreundlichere Wirtschaft unerlässlich
„Abhängigkeiten von globalen Lieferketten, kombiniert mit der Klimakrise und dem Verlust der Biodiversität, gefährden ein gutes und sicheres Leben“, warnte Gewessler. “Nicht nur für uns, sondern auch für das Leben zukünftiger Generationen.” Eine klimafreundliche Wirtschaft, die innerhalb der natürlichen Grenzen des Planeten operiert, war daher erforderlich. Dafür braucht es drei Dinge: die Energiewende, die Mobilitätswende und die Kreislaufwirtschaft. Der Aktionsplan Bioökonomie soll ein wichtiger Eckpfeiler sein und die Dekarbonisierung des Wirtschaftssystems vorantreiben.
Die Bioökonomie fördert die Verwendung von Holz als Baustoff
Wie das konkret aussieht, zeigt die Österreichische Holzinitiative, ein Leuchtturmprojekt der Bioökonomiestrategie. Ziel der Initiative ist es, den Einsatz des nachwachsenden Rohstoffes Holz in der stofflichen und energetischen Nutzung zu steigern. Dies soll unter anderem durch den 20 Millionen Euro CO2-Bonus für Holzbauten, Forschungsinitiativen zur effizienteren Nutzung von Holz und die Schaffung von Stiftungsprofessuren im Bereich Holzbau und Holzarchitektur erreicht werden. Ein weiteres „Herzstück“ der Initiative ist das im Juni 2022 gegründete Netzwerk Bioeconomy Austria. Darin arbeiten mittlerweile 150 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und den Regionen gemeinsam an Projekten entlang der Wertschöpfungskette. Die Holzinitiative wird vom Landwirtschaftsministerium über den Waldfonds mit 93,5 Millionen Euro finanziert. Mit 350 Millionen Euro sei der Forstfonds das größte Förderpaket für den heimischen Wald, das es je gegeben habe, wie Totschnig betonte. „Die holzbasierte Bioökonomie ist sehr wichtig für Österreich. Die Wertschöpfungskette Wald-Holz-Papier schafft rund 300.000 Arbeitsplätze und erwirtschaftet über 20 Milliarden Euro“, so der Landwirtschaftsminister.
Kaufen Sie hochwertige Sekundärrohstoffe
Eine weitere Maßnahme aus dem Aktionsplan sieht die Schaffung eines digitalen Marktes für „hochwertige biogene Sekundärrohstoffe“ vor, sozusagen eine digitale Schrottbörse. Zur Sicherstellung der Qualität von Sekundärrohstoffen sollten entsprechende Zertifizierungen vorliegen. Biogene Abfälle, Reststoffe und nachwachsende Nebenprodukte sind wichtige Rohstoffquellen für eine nachhaltige, zirkuläre Bioökonomie. Maßnahmen des Aktionsplans sind unter www.bioeco.at öffentlich zugänglich, Fortschritte sollen laufend dokumentiert werden.